April Newsletter - MIND Members - Happy Bicycle Day!



Dear Reader,

Dieser erstmals auch auf Deutsch verfügbare Newsletter für Mitglieder im Förderverein MIND Foundation e.V. ist etwas länger als üblich, daher zur Orientierung:

  • Happy Bicycle Day - heute!
  • uniMIND Symposium in Prag - 26. April
  • MIND Members Convention 2025: am 11. Juli
  • Die nächsten Members Events
  • Member Spotlight: Allen Fishman
  • Did You Know: Breathwork Study Ergebnisse veröffentlicht

Am 19. April 1943 nahm der Schweizer Chemiker Albert Hofmann 250 Mikrogramm LSD ein und begab sich auf eine „scheinbar endlose“ Fahrradtour durch Basel. Es war die erste psychedelische Erfahrung in voller Dosis, die jemals aufgezeichnet wurde. Über die Fahrt schrieb Hofmann:

"Alles in meinem Gesichtsfeld schwankte und war wie in einem Zerrspiegel verzerrt. Ich hatte auch das Gefühl, mich nicht vom Fleck zu bewegen. Dennoch sagte mir mein Assistent später, dass wir sehr schnell gefahren seien."

Die Folgen dieses Rittes sind kaum zu überschätzen. Innerhalb eines Jahrzehnts stand LSD an der Spitze der experimentellen Psychiatrie; innerhalb von zwei Jahren veränderte es kulturelle, politische und künstlerische Bewegungen auf weiten Teilen der Welt.

Zur Erinnerung an diesen Moment veranstaltete MIND im vergangenen Jahr eine Ausstellung mit bisher unveröffentlichten Fotos von Hofmann. Die Veranstaltung umfasste eine gemeinsame Fahrradtour zur Universität der Künste (UdK) in Berlin, gefolgt von einem Symposium über das wissenschaftliche und kulturelle Erbe von LSD. Zufälligerweise ist der 19. April 1943 auch das Datum des ersten brasilianischen Tages der indigenen Völker, den wir parallel dazu feierten.


Am 26. April treffen wir uns an der Karls-Universität in Prag zu einer kollaborativ organisierten Konferenz. Dies ist der diesjährige Höhepunkt des uniMIND Netzwerks. An der Veranstaltung nehmen führende Forscher aus der Tschechischen Republik und darüber hinaus teil, darunter Prof. Albert Garcia-Romeu, Ph.D. von der Johns Hopkins University.

Das Symposium spiegelt wider, worum es bei uniMIND geht: wie ein von Mitgliedern getragenes akademisches Netzwerk organisch wachsen kann. Was 2018 mit einem einzigen Journal Club begann, hat sich inzwischen zu einer globalen Initiative weiterentwickelt, die mehr als 60 akademische Gruppen unterstützt und Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler von ihrem Grundstudium bis hin zu Promotionsprojekten begleitet. Auf dem uniMIND Symposium kommen alle zusammen.

Seien Sie dabei, wenn Sie können - alle Details finden Sie hier:



Das erste Quartal des Jahres 2025 ist vorbei, und Sie erinnern sich vielleicht, dass unsere letzte Mitgliederversammlung im Dezember 2024 stattgefunden hat. In nur drei Monaten werden wir uns wieder treffen:

11. Juli 2025 | MIND Foundation Office, Berlin

Dieser Sommertermin wurde bewusst gewählt. Berlin zeigt sich im Juli von seiner besten Seite, und wir freuen uns darauf, mehr Zeit im Freien zu verbringen und uns sowohl informell als auch in strukturierten Sitzungen auszutauschen.

Auf dem letzten Jahrestreffen stellte Marvin Däumichen unser gemeinsames Ziel vor, bis Ende Juni 2025 500 MIND Mitglieder zu erreichen. Die kommende Veranstaltung ist der perfekte Zeitpunkt, um eine Bilanz unserer Fortschritte zu ziehen. Falls ihr es noch nicht getan habt, möchten wir euch bitten, Freunde und Kollegen einzuladen, der MIND Members Association beizutreten. Eure Unterstützung macht einen Unterschied.

Und wenn Ihr Ideen oder Wünsche für das Programm der MItgliederversammlung habt, würden wir uns freuen, davon zu hören. Dies ist eine Veranstaltung für Mitglieder und - idealerweise - von Mitgliedern. Zum Beispiel werden Till Kastendieck und Bastin Jafari, Co-Organisatoren der neuen Resonanz Sektion, am Morgen einen Workshop zu ihrem Thema leiten.



Die nächsten Veranstaltungen für Mitglieder werden auf Englisch abgehalten, daher behalten wir hier die englische Beschreibung bei:

uniMIND online journal club, Apr 23, 7 pm CEST | 1 pm EST

For the monthly online sessions, Abigail Calder is joining us to discuss her paper "Naturalistic psychedelic therapy: The role of relaxation and subjective drug effects in antidepressant response". Anyone is welcome. Please read the paper in advance, if you can.

Join the session here

Join us at Charles University, Prague on April 26

For this one-day conference, experts from Europe and beyond will meet young researchers and discuss the future of psychedelic research, therapy, and their role in society. It is co-organized with uniMIND Prague and the National Institute of Mental Health in Czechia.

Learn more and register here

Online Integration Circle for members, April 30, 7 pm CEST

A steady group is forming in the monthly integration sessions. If you haven't participated yet, you are of course welcome to join now or later. Just register via the website a,nd we look forward to meeting you there!

Join or continue the shared integration journey

Franz Vollenweider at the INSIGHT Forum, May 15

In May, we welcome a true giant in psychedelic research. Franz Vollenweider is still the most cited scientist in the field and a long-time advisor to the MIND Foundation. Attend his talk about the intersection of psychedelics, meditation, and neuroscience. As always, it's free for members!

Send a mail to participate in the INSIGHT Forum

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Für das heutige Spotlight haben wir Allen Fishman eingeladen, seine Erfahrungen im psychedelischen Bereich und innerhalb der MIND-Mitglieder zu teilen. Allen ist nämlich seit mehreren Jahren dabei und organisiert einen der erfolgreichsten akademischen Zeitschriftenclubs in unserem uniMIND Netzwerk: uniMIND Prag. Aber das ist längst nicht alles: Er arbeitet mit uns für das kommende uniMIND Symposium in Prag zusammen.

Ohne sein Engagement wäre dies nicht möglich. Ein großes Dankeschön an Allen!

Allen Fishman, M.D.

Absolvent der Medizin, Koordinator von uniMIND Prag, Hauptorganisator des uniMIND Symposium 2025

"Wir leben in einer schnelllebigen, von Stress geprägten Welt, und es gibt nur wenige Dinge, die so stark sind wie Psychedelika, wenn es darum geht, sich zu entspannen, frei zu tanzen, umgeben von fremden Freunden oder freundlichen Fremden, und sich mit sich selbst und anderen zu verbinden. Wann haben Sie sich das letzte Mal wie ein spielendes Kind gefühlt, von einem Gefühl der Neuartigkeit bei alltäglichen Dingen ergriffen, die Sie lange für selbstverständlich gehalten haben, oder einfach nur erstaunt über das Wunder, in einer Welt zu leben, in der wir die Fähigkeit entwickelt haben, all dies zu fühlen?"

Wie und warum hast du dich für die MIND Foundation engagiert?

Im Jahr 2023, im fünften Jahr meines Medizinstudiums, dachte ich über eine Karriere in der Neurologie und Psychiatrie nach. Ich begann, nach wissenschaftlichen Konferenzen zu suchen, um meinen Horizont zu erweitern, in der Hoffnung, dass sie mir bei meiner Entscheidung helfen würden - und glücklicherweise stieß ich auf die INSIGHT Konferenz. Meine ersten Erfahrungen mit Psychedelika lagen noch nicht lange zurück, also war ich sehr aufgeregt und meldete mich sofort an.

Die Konferenz war sehr... erkenntnisreich! Da wurde mir klar, dass ich nicht nur meine Leidenschaft gefunden hatte, sondern auch die Art von Menschen, mit denen ich gerne zusammenarbeiten würde, um die Geheimnisse des Geistes und des Gehirns mit Hilfe der modernen Wissenschaft zu erforschen. Nach INSIGHT23 suchte ich nach lokalen Veranstaltungen oder uniMIND Gruppen, aber da ich keine fand, beschloss ich, meine eigene zu gründen. Das war die Geburtsstunde von uniMIND Prag. Der Rest ist Geschichte.

Welchen Nutzen siehst du in psychedelischen Erfahrungen, allgemein, auf gesellschaftlicher Ebene oder in deinem persönlichen Leben?

Die einfache Antwort ist ihr therapeutischer Einsatz, insbesondere bei psychiatrischen Erkrankungen, bei denen Menschen in bestimmten Denk- und Verhaltensmustern „feststecken“. Aber nachdem ich diesen Bereich seit einigen Jahren verfolge, ist klar, dass wir nur an der Oberfläche kratzen. Mit den Fortschritten in der Forschung und dem Schwinden der Stigmatisierung eröffnen sich neue Möglichkeiten, insbesondere bei neurologischen und immunologischen Erkrankungen. Wer weiß, was wir als Nächstes finden werden?

Auf gesellschaftlicher Ebene haben Psychedelika die einzigartige Fähigkeit, Menschen unterschiedlicher Herkunft miteinander zu verbinden, Vorurteile abzubauen und - zumindest in meinem Fall - uns dabei zu helfen, ein wenig freundlicher zu werden. Das Gefühl der Verbundenheit, das sie auslösen, könnte ein mächtiger Katalysator für Veränderungen sein, insbesondere in Bezug auf unsere Beziehung zur Natur und deren Erhaltung.

Wahrscheinlich werden wir mit Psychedelika weder Krebs noch das Altern heilen können, aber ich bin optimistisch, dass sie dazu beitragen können, unsere Zeit auf der Erde sinnvoller zu gestalten - und angenehmer.

Was wünschst du dir für die MIND Members Association und/oder die MIND Foundation und den Bereich der psychedelischen Forschung?

Das Feld der psychedelischen Forschung ist viel größer, als ich es mir anfangs vorgestellt habe, aber es gibt nach wie vor echte Hindernisse, vor allem wenn es darum geht, nachhaltige Karrieren aufzubauen. Selbst qualitativ hochwertige Forschung an erstklassigen Einrichtungen hat mit der Finanzierung zu kämpfen. Ich hoffe, dass die psychedelische Wissenschaft in der Hochschulbildung mehr Anklang findet. Interdisziplinäre Studiengänge sind immer noch selten, und das ist eine verpasste Chance sowohl für die Forschung als auch für die öffentliche Bildung. Die Förderung des Wissens über psychedelische Substanzen ist neben den schädlicheren Substanzen für die Schadensbegrenzung von wesentlicher Bedeutung.

Ich würde mir wünschen, dass die MIND Members Association zu einer noch stärkeren akademischen Gemeinschaft heranwächst, die junge Forscher über Grenzen hinweg verbindet und die internationale Zusammenarbeit fördert. Das uniMIND-Netzwerk ist ein fruchtbarer Boden dafür. Journal Clubs könnten sich öfter zusammenschließen, zum Beispiel in gemeinsamen Formaten wie den Online-Sessions mit Autoren. Also wer hat Lust auf die erste uniMIND Prag x uniMIND _____ Online-Session?


Wie entstehen veränderte Bewusstseinszustände? Und wie lassen sie sich therapeutisch nutzen – ganz ohne pharmakologische Substanzen?


Eine kürzlich veröffentlichte, peer-reviewte Studie unter der Leitung von Forschenden, darunter Kolleg*innen der MIND Foundation und von OVID, liefert neue Einblicke. Veröffentlicht in Communications Psychology (Nature Portfolio, 2025), bietet die Studie die bislang umfassendste physiologische Analyse von circular breathwork – einer nicht-pharmakologischen Methode, die seit langem mit transformativen Erfahrungen in Verbindung gebracht wird.

Anhand von Holotropic- und Conscious-Connected-Breathwork-Protokollen erfassten die Forschenden den CO₂-Gehalt, subjektive Erlebnisse sowie psychische Gesundheitsverläufe der Teilnehmenden vor und nach den Sitzungen. Die zentrale Erkenntnis: Senkungen des CO₂-Gehalts infolge bewusster Hyperventilation standen in engem Zusammenhang mit dem Auftreten veränderter Bewusstseinszustände – darunter Ich-Auflösung, emotionale Katharsis und Einheitserfahrungen, wie sie auch in psychedelischen Sitzungen berichtet werden.

Diese Zustände waren nicht nur flüchtig. Eine Woche später berichteten Teilnehmende, die tiefere Zustände erlebt hatten, von signifikant gesteigertem Wohlbefinden und verminderten depressiven Symptomen. Entscheidender Punkt: Es handelte sich nicht allein um einen physiologischen Effekt. Die Tiefe der subjektiven Erfahrung war ein besserer Prädiktor für den nachhaltigen Nutzen als jeder einzelne biologische Marker.

Das steht in enger Verbindung mit dem therapeutischen Ansatz der Augmented Psychotherapy, wie er auch im Rahmen unseres APT-Trainingsprogramms vermittelt wird: Entscheidend ist nicht die Substanz selbst, sondern die Qualität und der Kontext der Erfahrung – sowie der therapeutische Rahmen, in dem sie stattfindet. Diese Studie liefert überzeugende Evidenz dafür, dass Breathwork ein tragfähiger Zugang zu bedeutsamen therapeutischen Prozessen sein kann – gerade dann, wenn psychedelische Substanzen kontraindiziert oder nicht verfügbar sind.

Abbildung 2 aus der Studie (siehe unten) vergleicht die subjektiven Wirkungen von Breathwork mit denen von Psilocybin, LSD, MDMA und Placebo, basierend auf standardisierten Skalen (MEQ-30 und 11D-ASC). Das Ergebnis ist deutlich: Breathwork kann Erfahrungen auslösen, die ebenso tief – und in manchen Dimensionen sogar intensiver – sind als jene klassischer Psychedelika.

Für Therapeut*innen, Facilitator und Forschende bestätigt diese Arbeit, was in der Praxis längst beobachtet wird: Bewusstes Atmen kann Türen öffnen – vorausgesetzt, es wird mit Struktur, Kompetenz und Sorgfalt begleitet.

Open access paper hier:

Havenith, M. N., Leidenberger, M., Brasanac, J., Corvacho, M., Carmo Figueiredo, I., Schwarz, L., ... & Jungaberle, A. (2025). Decreased CO2 saturation during circular breathwork supports emergence of altered states of consciousness. Communications Psychology, 3(1), 59.


Vielen Dank, dass ihr Teil der MIND Members Community seid und euch für unsere gemeinsame Mission engagierst.
Euer Beitrag lässt dieses Netzwerk wachsen – und unterstützt uns dabei, psychedelische Therapie nachhaltig in die öffentliche Gesundheitsversorgung zu integrieren und darüber hinaus neue Wege der menschlichen Entwicklung zu fördern.

Wenn ihr Feedback, Ideen oder Interesse habt, euch an zukünftigen Ausgaben des Newsletters zu beteiligen, freuen wir uns, von euch zu hören.

Wir laden euch auch herzlich ein, eure Stimmen in die Gestaltung der Zukunft einzubringen. Nehmt an unserer aktuellen Polis-Diskussion teil – teilt eure Perspektiven, bewertet die Beiträge anderer und helft mit, eine lebendige und resiliente Community mitzugestalten, die unsere gemeinsame Vision trägt.

Bis zu mächsten Mal - mit Neugier, Verbundenheit und deiner Unterstützung.

MIND Members Vorstand

MIND/OVID Group

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Liebe/r Reader, Der Mai steht im Zeichen der Bewusstheit für psychische Gesundheit (Mental Health Awareness Month) und unterstreicht damit Kernziel der MIND Foundation: evidenzbasierte, wissenschaftlich fundierte psychedelische Therapien in die öffentliche Gesundheitsversorgung zu integrieren. Vom Labor bis in die Klinik erforschen unsere Teams und Partner, wie Substanzen wie Psilocybin und MDMA bei verschiedenen psychischen Störungen sicher, ethisch vertretbar und breitflächig eingesetzt...

auf Deutsch lesen Dear Reader, We hope you had a joyful Easter, whether spent with friends, family, loved ones, or simply in good company with yourself. Some of our team had the pleasure of attending the Breaking Convention Conference in Exeter—thank you to everyone who stopped by to connect and learn more about our work! Now, just three days to go: On April 26, we’ll gather at Charles University in Prague for the next uniMIND Symposium. Co-created by students and researchers across Europe,...

Liebe/r Reader, wir hoffen, Sie und ihr hattet schöne Osterfeiertage, ob mit Freunden, Familie, oder einfach in guter Gesellschaft mit sich selbst. Einige Mitglieder unseres Teams hatten das Vergnügen, an der Breaking Convention Conference in Exeter teilzunehmen – vielen Dank an alle, die an unserem Stand vorbeigekommen sind, um sich mit uns auszutauschen und mehr über unsere Arbeit zu erfahren! Jetzt sind es nur noch drei Tage: Am 26. April treffen wir uns an der Karls-Universität in Prag...